Wo arbeitet ein/e Chemielaborantin / Chemielaborant?

Chemielaboranten und -laborantinnen bereiten chemische Untersuchungen und Versuchsreihen vor bzw. führen diese durch. Sie analysieren Stoffe, trennen Stoffgemische und stellen chemische Substanzen her. Darüber hinaus dokumentieren sie ihre Arbeit und werten die protokollierten Ergebnisse aus. Die Agentur für Arbeit hat einen kleinen Film über den Ausbildungsberuf Chemielaborant ins Internet gestellt. Hier geht es zum Film .

Chemielaboranten und -laborantinnen arbeiten in erster Linie in Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionslaboratorien der chemischen und pharmazeutischen Industrie, der Farben- und Lackindustrie, der Nahrungsmittel- bzw. Kosmetikindustrie. Sie sind auch in naturwissenschaftlichen und medizinischen Instituten von Hochschulen beschäftigt. Darüber hinaus können sie unter anderem in Handelslaboratorien oder bei Umweltämtern tätig sein.

Weitere Informationen zum Berufsbild finden Sie bei der Handelskammer Hamburg.

Welche Anforderungen werden an zukünftige Chemielaborantinnen und –laboranten gestellt?

Chemielaboranten/innen arbeiten teamorientiert in enger Kooperation mit Naturwissenschaftlern und Ingenieuren in Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionslaboratorien der Industrie, an Hochschulen, in chemischen Forschungsstätten und in Untersuchungsstellen sowie im Technikum bei der Übertragung eines chemischen Verfahrens vom Labormaßstab in den betrieblichen Maßstab.

Chemielaboranten/innen führen Analysen und Qualitätskontrollen, Synthesen und messtechnische Aufgaben selbständig durch, dabei planen sie die in Laboratorien vorkommenden Arbeitsabläufe, protokollieren die Arbeiten und werten die Arbeitsergebnisse aus. Bei ihren Arbeiten müssen sie mit hoher Verantwortung insbesondere die Vorschriften und Regelungen zur Arbeitssicherheit, zum Gesundheitsschutz, zum Umweltschutz sowie zur Qualitätssicherung berücksichtigen.

Sie besitzen eine breit angelegte naturwissenschaftliche Ausbildung und haben im letzten Drittel ihrer Ausbildung, abhängig von den betrieblichen Schwerpunkten, Spezialkenntnisse und –fertigkeiten erworben, die es ihnen ermöglichen, in unterschiedlichen Bereichen team- und projektbezogen zu arbeiten.

GDCh-Broschüre zum Download: Berufsperspektiven in der Chemie - Informationen und Erfahrungsberichte

Wer bildet Chemielaboranten in Hamburg und Umgebung aus?

In Hamburg und Umland werden Chemielaborantinnen und -laboranten u.a. in folgenden Unternehmen und staatlichen Stellen ausgebildet:

  • Aurubis
  • Beiersdorf AG
  • Eurofins
  • GALAB
  • Henkel
  • Shell Global Solution
  • Universität Hamburg
  • tesa Werk Hamburg GmbH
  • und viele mehr…

Die Handelskammer Hamburg koordiniert und überwacht die Abschlussprüfung der Chemielaboranten und stellt entsprechende Abschlusszeugnisse aus.

Wo kann ich mich für eine Ausbildung bewerben?

Bitte richten Sie Ihre Bewerbung direkt an die Ausbildungsunternehmen. Dazu berät Sie die Handelskammer Hamburg gerne.

Wie läuft der Berufsschulunterricht ab?

Es handelt sich um einen anerkannten Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz. Die dreieinhalbjährige Ausbildung findet zu zwei Dritteln im Ausbildungsbetrieb und zu einem Drittel in der Berufsschule statt.
Der Berufsschulunterricht findet an unserer Schule in sog. Blockform statt, d.h. die Auszubildenden sind 2-mal im Schuljahr für ca. 6 Wochen in der Berufsschule an der BS 06.

Link zu den Blockplänen

Der Unterricht findet in Lernfeldern statt:

Erstes Ausbildungsjahr:

LF 1: Vereinigen von Stoffen
LF 2: Trennen von Stoffsystemen
LF 3: Struktur und Eigenschaften von Stoffen untersuchen
LF 4: Stoffe fotometrisch und chromatographisch untersuchen
LF 5: Präparative Arbeiten durchführen
 

Zweites Ausbildungsjahr:

LF 6a: Präparate unterschiedlicher Stoffklassen synthetisieren
LF 6b: Aromatische Präparate synthetisieren
LF 7: Volumetrische und gravimetrische Analysen durchführen
LF 8: Chromatographische Analysen durchführen


Im dritten Ausbildungsjahr werden folgende Wahlpflichtlernfelder in Absprache mit Ausbildungsunternehmen angeboten:

LF 9: Spektroskopische Analysen durchführen
LF 11: Synthesetechniken anwenden
LF 13: Werkstoffeigenschaften bestimmen
LF 14: Mikroorganismen identifizieren und nutzen
LF 18: biotechnische und zellkulturtechnische Arbeiten durchführen

Diese Aufzählung kann sich aber auch noch ändern.

Weitere Informationen finden zur Ausbildung finden Sie im Rahmenlehrplan der KMK.

Was versteht man unter der Lernortkooperation?

Zwischen der BS 06 und den ausbildenden Unternehmen findet eine enge Zusammenarbeit bei der Ausbildung der Chemielaboranten statt. Im Bereich der Lernortkooperation (LOK) werden z.B. in festen zeitlichen Abständen Abschlussprüfungen koordiniert, gemeinsame Ausbildungsprojekte geplant und durchgeführt (z.B. präparatives Praktikum).

Kann ich während der Ausbildung auch meine Fachhochschulreife erwerben?

Ja das geht. Dazu bietet die Berufliche Schule für Wirtschaft (BS 26) die Zusatzqualifikation Dual Plus an. Weitere Informationen zum Ablauf von Dual Plus zum ausbildungsbegleitenden Erwerb der Fachhochschulreife unter LINK.

Habe ich einen Anspruch auf Berufsausbildungsbeihilfe?

Wenn Sie während Ihrer Ausbildung in einer eigenen Wohnung leben, reicht Ihre Ausbildungsvergütung vielleicht nicht aus, um neben der Miete auch noch Lebensmittel oder die Fahrten nach Hause zu bezahlen.

Die Bundesagentur für Arbeit kann Ihnen in bestimmten Fällen weiterhelfen: Mit der sogenannten Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) unterstützt sie Sie während Ihrer Ausbildung mit einem monatlichen Zuschuss.

Für weitere Informationen zum schulischen Ablauf der Ausbildung steht Ihnen der Abteilungsleiter der Berufsschule Chemielaboranten zur Verfügung.

Film über den Beruf Chemielaborant/in

Abteilungsleitung

Dr. Sebastian Leitzbach
T 040 / 428 923 - 317
sebastian.leitzbach[at]hibb.hamburg[dot]de