agrarwirtschaft

Gärtner/in

Die Bandbreite der Tätigkeiten von Gärtner/innen ist nach Beendigung der Ausbildung groß.  So gestalten Gärtner/innen der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau die Umwelt nach Plänen von Landschaftsarchitekten und -architektinnen. Gärtner/innen der Fachrichtung Friedhofsgärtnerei hingegen legen Grabstätten und Friedhofsanlagen an, bepflanzen und pflegen diese. Allen Fachrichtungen gemein ist eine Tätigkeit im Freien bzw. in der Natur.

Fachrichtungen

Hier an der BS 06 in Hamburg bilden wir in Kooperation mit den anerkannten Ausbildungsbetrieben in den Fachrichtungen

• Staudengärtnerei,
• Zierpflanzenbau,
• Gemüsebau,
• Friedhofsgartenbau und
• Garten- und Landschaftsbau

aus. Für die Fachrichtungen Obstbau und Baumschule nehmen Sie bitte Kontakt mit den zuständigen Berufsschulen in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen auf.

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Staudengärtnerei
Gärtner/innen der Fachrichtung Staudengärtnerei kultivieren und züchten Gartenblumen wie Iris und Rittersporn, Gräser und Farne sowie Wasserpflanzen. Schon bei der Vermehrung und Weiterkultur berücksichtigen sie Standortansprüche, Wuchseigenschaften und natürliche Pflanzengemeinschaften der Stauden.

Sie bearbeiten den Boden mithilfe von Geräten und Maschinen, jäten Unkraut, setzen Stecklinge und düngen die Pflanzen. Im Freien oder im Gewächshaus ziehen sie die jungen Stauden heran, bereiten sie für den Verkauf vor und vermarkten sie. Dabei beraten sie Kunden über den geeigneten Standort für ihre Pflanzen.

Zierpflanzenbau
Gärtner/innen der Fachrichtung Zierpflanzenbau vermehren und kultivieren Schnittblumen, Beet-, Topf-, Balkon- und Grünpflanzen in Gewächshäusern und im Sommer auch im Freiland.

Sie gießen, düngen und beschneiden die Pflanzen und sorgen durch gezielte Kulturmaßnahmen für die erforderliche Größe, termingerechte Blüte und somit Verkaufsreife der Pflanzen. Dabei setzen sie Anlagen mit computergesteuerter Bewässerung und Düngung, Belüftung, Belichtung und Beschattung ein. Wenn sie Pflanzen direkt an die Endverbraucher verkaufen, beraten sie diese auch über die standortgerechte Auswahl und die Pflege von Pflanzen.

Gemüsebau
Gärtner/innen der Fachrichtung Gemüsebau erzeugen, vermehren und kultivieren Wurzel-, Zwiebel- oder Knollengemüse, Spargel, Blatt- und Fruchtgemüse sowie Kräuter und Zuchtpilze. Sie bearbeiten den Boden, bewässern und düngen die Pflanzen, die sie aus Samen oder eingekauften Jungpflanzen heranziehen und bis zur Verkaufsreife bringen. Um Schädlinge und Krankheiten zu bekämpfen, setzen sie Chemikalien, biologische Präparate oder tierische Nützlinge ein. Je nach Jahreszeit und Art der Pflanze nutzen sie beheizbare Gewächshäuser, Früh- oder Freilandbeete. Auch Anlagen mit computergesteuerter Bewässerung und Düngung, Belüftung, Belichtung bzw. Beschattung setzen sie ein.

Ihre Erzeugnisse verkaufen sie an Großmärkte, den Einzelhandel oder direkt an die Verbraucher. Gärtner/innen der Fachrichtung Gemüsebau produzieren auch gezielt lagerfähige Sorten für einen späteren Verkauf.

Friedhofsgartenbau
Gärtner/innen der Fachrichtung Friedhofsgärtnerei gestalten, bepflanzen und pflegen Grabstätten. Sie fertigen Grabschmuck sowie Dekorationen wie z.B. Trauergebinde, Kränze und Pflanzschalen. Dabei berücksichtigen sie die Wünsche der Kunden ebenso wie die Richtlinien zur Grabgestaltung.

Einen Teil der für den Verkauf, die Grabbepflanzung oder Trauerbinderei benötigten Pflanzen vermehren und kultivieren sie in eigenen Gewächshäusern. Außerdem sind sie häufig für die Pflege der Friedhofsanlage verantwortlich: Sie bearbeiten den Boden, mähen den Rasen und schneiden Hecken.

Garten- und Landschaftsbau
Gärtner/innen der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau gestalten z.B. Gärten und Parkanlagen durch fachgerechtes Anpflanzen von Rasen, Bäumen, Büschen, Stauden und Blumen. Sie legen Außenanlagen aller Art an, von Hausgärten, Terrassen und Parks über Spiel- und Sportplätze bis hin zu Verkehrsinseln, und nehmen Begrünungen an Verkehrswegen und in Fußgängerzonen vor.

Auch die Wege und Plätze der jeweiligen Anlagen pflastern sie, bauen Treppen, Trockenmauern, Zäune und Lärmschutzwände. Außerdem begrünen sie Dächer oder Fassaden. Zum Umwelt- und Naturschutz tragen sie bei, indem sie Mülldeponien oder Kiesgruben rekultivieren.

Verlauf und Inhalte der Ausbildung

Während der Berufsausbildung werden die Auszubildenden in der Berufsschule abhängig von der Fachrichtung in Unterrichtsmodulen unterrichtet, die die verschiedenen Tätigkeitsfelder des Gartenbaus erschließen.
Nach dem ersten Ausbildungsjahr muss eine Zwischenprüfung bei der Landwirtschaftskammer Hamburg absolviert werden. Im zweiten Ausbildungsjahr erfolgt eine weitere Vertiefung der im ersten Ausbildungsjahr unterrichteten Themen mit ersten fachrichtungsbezogenen Inhalten.

Im dritten Ausbildungsjahr werden die Schüler/innen in Themengebieten unterrichtet, die speziell auf ihre jeweilige Fachrichtung bezogen sind.

Berufsschulunterricht

Der Unterricht erfolgt in Einwochenblöcken, auf zwei Wochen praktische Ausbildung in den Betrieben folgt in der Regel eine Woche Unterricht in der Berufsschule.
Mehrere Einwochenkurse zu speziellen Themen ergänzen im Rahmen der „überbetrieblichen Ausbildung“ die praktische Ausbildung der Betriebe und sind somit ebenfalls verbindlicher Teil der Ausbildung.

Ausbildungsbetriebe und Ausbildungsträger kooperieren in Hamburg für jeweils eine Woche in Form der Lernortkooperation (LOK). Im Verlaufe des 1., 2. und 3. Ausbildungsjahres findet die einwöchige LOK in den überbetrieblichen Ausbildungsstätten statt.

Für die konkrete Planung und Durchführung der LOK sind die Ausbilder der überbetrieblichen Ausbildungsstätten und die Berufsschullehrer gleichermaßen verantwortlich.

Berufliche Weiterbildung

  • Fortbildungskurse zum Fachagrarwirt
  • einjährige und zweijährige Fachschulen für Gartenbau zur Erlangung des Abschlusses als staatlich geprüfter Wirtschafter bzw. staatlich geprüfter Techniker.
    Weitere Informationen erhalten Sie bei der Landwirtschaftskammer Hamburg und beim Gartenbauverband-Nord.

Habe ich einen Anspruch auf Berufsausbildungsbeihilfe?

Wenn du während deiner Ausbildung in einer eigenen Wohnung lebst, reicht deine Ausbildungsvergütung vielleicht nicht aus, um neben der Miete auch noch Lebensmittel oder die Fahrten nach Hause zu bezahlen.

Die Bundesagentur für Arbeit kann dir in bestimmten Fällen weiterhelfen: Mit der sogenannten Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) unterstützt sie dich während deiner Ausbildung mit einem monatlichen Zuschuss.

weiterführende Links und Downloads

Gärtner/in wird man im Rahmen einer 3-jährigen dualen Ausbildung. Während dieser werden zukünftige Gärtner/innen in einem anerkannten Ausbildungsbetrieb ihrer Wahl und während der Berufsschulzeit durch das kompetente Kollegium unserer Berufsschule BS 06 ausgebildet.

Film über den Beruf Gärtner/in - Garten- und Landschaftsbau

Ansprechpartner

Daniel Fassbender
(Abteilungsleitung Agrarwirtschaft)

T 040 / 428 923 - 328
daniel.fassbender[at]hibb.hamburg[dot]de