ausbildungsvorbereitung

Dualisierte Ausbildungsvorbereitung (AvDual und inklusiv)

Die dualisierte Ausbildungsvorbereitung (AvDual und inklusiv) ist ein Angebot für schulpflichtige Jugendliche ohne oder mit einem ersten oder mittlerem allgemeinbildenden Schulabschluss, die noch keine begründete Berufswahlentscheidung getroffen haben. In der Mehrzahl besitzen die Jugendlichen bereits einen Ersten Allgemeinen bzw. Mittleren Bildungsabschluss. Die AvDual dient der Berufsorientierung mit dem Ziel, die Betriebs- bzw. Ausbildungsreife zu erlangen.

Es richtet sich an Jugendliche, die in der Regel nach der Jahrgangsstufe 10 die Stadtteilschule verlassen oder zuvor eine Förder- oder Sonderschule besucht haben. In der AV lernen und arbeiten die Jugendlichen in den Betrieben der Wirtschaft und in berufsbildenden Schulen.

Die Ausbildungsvorbereitung wird an allen Standorten der berufsbildenden Schulen in Hamburg angeboten. Alle AV-Standorte nehmen auch junge Menschen mit speziellem Förderbedarf (geistige Entwicklung, körperliche und motorische Entwicklung, Sinnesbehinderungen, Autismus) auf.

Zielgruppe

Die dualisierte Ausbildungsvorbereitung richtet sich an…

schulpflichtige Jugendliche,

  • die nicht an anderen Bildungsmaßnahmen teilnehmen und
  • noch keine begründete Berufswahlentscheidung getroffen haben.

Struktur und Ziele

Es wird nach individualisierten Lehr- und Lernkonzepten gearbeitet. Nach dem Abschluss der Orientierungsphase, in der neben dem Lernen in der Schule an drei Tagen in der Woche in Betrieben gearbeitet und gelernt wird, ist ein zeitnaher Wechsel in eine duale Berufsausbildung oder der Übergang in eine duale Berufsvorbereitung (Einstiegsqualifizierung, berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme, o. Ä.) jederzeit möglich.

Das Angebot der Ausbildungsvorbereitung (Av) ist bezirklich organisiert, d.h., für jede allgemeinbildende Schule ist festgelegt, zu welchen beruflichen Schulen ihre Schüler/innen in die Ausbildungsvorbereitung übergehen. Im Bezirk Bergedorf sind die BS 07 und die BS 06 die beiden zuständigen Av-Standorte, die eine gemeinsame Einschulung zu Schuljahresbeginn und während des Schuljahres (bei vorzeitigem Abbruch der Berufsausbildung, des FSJ oder anderer Maßnahmen) vornehmen.

Das Ziel ist, dass sich die Jugendlichen beruflich orientieren, eine begründete Berufswahlentscheidung treffen und in Ausbildung oder Arbeit übergehen.

Aufnahmebedingungen

Schulpflichtige Jugendliche (noch nicht volljährig oder noch keine Vollendung des 11. Schulbesuchsjahres), die nach Verlassen der 10. Klasse der Stadtteilschule oder des ReBBZ keinen Anschluss (wie einen Ausbildungsplatz) haben, erhalten automatisch (ohne einen Antrag zu stellen) durch die Netzwerkstelle des HIBB eine Einladung in die Ausbildungsvorbereitung.

Abschluss

Im Rahmen der Ausbildungsvorbereitung wird durch erfolgreiche Teilnahme an der zentralen Prüfung der Abschluss der BVS erreicht, der dem Ersten Schulabschluss gleichwertig ist.

Betriebe für Praktika und Ausbildung

Wir suchen regional im Bezirk Bergedorf aber auch darüber hinaus Betriebe, die über Praktika den Jugendlichen den Einstieg in Arbeit und Ausbildung ermöglichen. Besonders kleine und mittlere Betriebe, die bislang noch nicht ausgebildet haben, möchten wir von den Chancen der AvDual überzeugen. Durch unsere Kontakte mit der Agentur für Arbeit, mit der Handwerks- und Handelskammer und mit Trägern können wir den Betrieben bei der Klärung von Fragen zur (geförderten) Ausbildung helfen.

Zwei Lernorte - die duale Struktur der Ausbildungsvorbereitung

Im Mittelpunkt der AvDual steht die enge Verbindung von betrieblichem und schulischem Lernen. Die Jugendlichen arbeiten in der Regel an drei Wochentagen in einem Betrieb als Praxis-Lernort und an zwei Tagen in der Schule, wo sie die betrieblichen Erfahrungen reflektieren und weiter bearbeiten.

Das Betriebspraktikum der AvDual ist langfristig angelegt (über Monate bis zu einem Jahr). Es soll dem Jugendlichen diejenigen Kompetenzen vermitteln, die zur Ausbildungsreife gehören.

Betriebliche Lernaufgabe

Ein wichtiger Aspekt für den Jugendlichen in der AvDual ist die Bearbeitung einer „Betrieblichen Lernaufgabe“. Ausgangspunkt hierfür ist ein konkreter Arbeitsprozess im Betrieb. Dieser Prozess wird von dem Jugendlichen in Form einer Präsentation in der Schule bzw. im Betrieb dargestellt. Dazu sind Vertreter/innen der Betriebe herzlich eingeladen. Neben der Lernaufgabe werden im AvDual-Unterricht Bewerbungstrainings durchgeführt sowie verschiedene Themen der Arbeitswelt behandelt.

Mentorenprinzip

Unterstützt werden die Jugendlichen in der AvDual von Mentor/innen (Lehrkräfte, Sozialpädagog/innen und Ausbildungsbegleiter), die die Jugendlichen regelmäßig an den Praktikumsorten besuchen und den Kontakt zu den Verantwortlichen im Betrieb knüpfen. Die Mentor/innen führen mit den Jugendlichen Lernentwicklungsgespräche und unterstützen die Erstellung von Wochenberichten. Sie beraten die Jugendlichen über die Hamburger Bildungs- und Qualifizierungsangebote und arbeiten eng mit der Jugendberufsagentur zusammen.

Partner Schule und Betrieb

AvDual kann nur gelingen, wenn Betriebe unseren Jugendlichen in ausreichendem Maße Praktikumsplätze zur Verfügung stellen. Die Jugendlichen sind älter und einsatzfähiger als die Schülerpraktikanten aus der Mittelstufe der allgemeinbildenden Schulen. Sie setzen sich intensiv mit der Frage nach beruflicher Orientierung und Ausbildung auseinander. Sie stellen ihre Arbeitskraft zur Verfügung und hoffen auf einen Ausbildungsplatz. Wir brauchen Betriebe, die mit Verständnis auf Jugendliche reagieren, die die für Sie notwendigen Erfahrungen erst noch machen müssen.

Grundsätzliche Regelungen zur Durchführung des Betriebspraktikums

Die AvDual- Schüler/innen sind während des Praktikums durch die Freie und Hansestadt Hamburg unfall- und nachrangig haftpflichtversichert. Die Schüler/innen haben keinen Anspruch auf ein Arbeitsentgelt, ein Arbeitsvertrag wird nicht geschlossen. Es gelten die Hamburger Schulferien sowie die Vorschriften für das Jugendarbeitsschutzgesetz. Sollte das Betriebspraktikum erfolgreich verlaufen und die entsprechenden betrieblichen Voraussetzungen gegeben sein, kann die AvDual jederzeit in ein Ausbildungsverhältnis übergehen.

Was mache ich in der dualen AV (Ausbildungsvorbereitung)?

Wir unterstützen dich beim Übergang von der Schule in das Berufsleben.

Als unsere Schülerin/unser Schüler…

  • lernst du deine Stärken kennen.
  • erhältst du Aufgaben aus der Berufs– und Arbeitswelt.
  • findest du heraus, welcher Beruf  für dich der passende ist.
  • kannst du dich über ein erfolgreiches Praktikum für einen Ausbildungsplatz empfehlen.
  • kannst du durch Praktika verschiedene Berufe / Betriebe kennenlernen.
  • erstellst du deine persönlichen Bewerbungsunterlagen.
  • nimmst du an unterschiedlichen Projekten teil.

Was bedeutet dual, lernen an zwei Lernorten?

Du arbeitest in der Regel an drei Wochentagen in einem Betrieb als Praxis-Lernort und an zwei Tagen in der Schule, in der die betrieblichen Erfahrungen reflektiert und weiter bearbeitet werden. In diese Arbeit sind die allgemeinbildenden Fächer integriert. Abweichend von dieser Regel sind unter bestimmten Voraussetzungen auch erweiterte Praktika an vier  oder fünf Tagen / Woche möglich.

Ziel ist es, dass du dich beruflich orientierst und wir mit dir einen erfolgreichen Übergang in dein Berufsleben sicherstellen.

Was bedeutet für dich das Mentorenprinzip?

Alle Lehrkräfte sind Mentor/innen und es gibt für dich eine feste Ansprechpartner/in. Jede Lehrkraft betreut in der Regel 5-7 Schülerinnen und Schüler und hilft dir und berät dich bei der Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz.

Mentor/innen:

  • unterstützen dich in der Schule und im Betrieb.
  • besuchen dich regelmäßig im Betrieb.
  • begleiten dich bei deinem Übergang von der Schule ins Arbeits- und Berufsleben.
  • beraten dich über Hamburger Bildungs- und Qualifizierungsangebote und arbeiten eng mit der Jugendberufsagentur zusammen.

Was bedeutet inklusiv?

Das Berufsschulzentrum in Hamburg-Bergedorf führt die Av-dual und inklusiv mit erfahrenen Lehrkräften und Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen durch, die sich mit „Herz“ engagieren und bei möglichen Fragen und Problemen immer für ein Gespräch zur Verfügung stehen. An beiden beruflichen Schulen lernen und arbeiten auch Jugendliche mit speziellem sonderpädagogischen Förderbedarf in inklusiven Lerngruppen. Diese Jugendlichen benötigen eine besondere Unterstützung, um ihre Potenziale in Arbeit und Beruf einzubringen.

Links

TIPPS

  • Du kannst uns schon während deines letzten Schuljahres besuchen und dich vor Ort informieren.
  • Wenn du dich schon vor den Sommerferien in deinem Wunschbetrieb für ein Praktikum bewirbst, hast du bessere Chancen.

Filmbeitrag ARD-Tagesthemen über AvDual in Hamburg

Bei Fragen rund um die Ausbildungsvorbereitung wenden Sie sich bitte an die Abteilungsleitungen:

BS 06: Jan Bartels
T 040 / 428 923 - 319
jan.bartels[at]hibb.hamburg[dot]de

 

BS 07: Wolfgang Wenn
T 040 / 428 922 - 204
wolfgang.wenn[at]hibb.hamburg[dot]de