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Was passiert in der Politik auf europäischer Ebene - eine Bildungsreise nach Brüssel

Hemicycle, Jugendwoche im Europäischen Parlament

Die Europawahlen stehen vor der Tür: Am 09. Juni 2024 wird das EU-Parlament gewählt. Passend dazu bot die deutsche Vertretung der Europäischen Kommission eine Bildungsreise für Jugendliche nach Bonn und Brüssel an.

 

Moin, ich bin Hannes, Chemielaborant-Azubi bei Dr. Weigert und gehe in die Ch23/1 an der BS 06. Ich bin einer von 32 Teilnehmenden – zwei aus jedem Bundesland – die sich in Bonn zusammengetroffen haben, um mehr über die Europäische Union zu lernen. Nach einer Kennenlernrunde stellen wir fest: Unser Vorwissen ist doch recht begrenzt. Wir wünschen uns mehr Bürgerkommunikation, mehr Informationen darüber, was in der Politik auf europäischer Ebene passiert. Bei der Vertretung der EU-Kommission in Bonn haben wir uns auf den Besuch in Brüssel vorbereitet. Auf einem Stadtrundgang durch die Bonner Innenstadt folgte ein gemeinsames Abendessen. Bereits am ersten Tag war ich begeistert von unserer Reisegruppe, die so offen, gesprächig und einfach cool war.

 

Am nächsten Tag haben wir im Workshop spielerisch erfahren, wie das Gesetzgebungsverfahren innerhalb der EU-Institutionen abläuft. Das ist oftmals langwierig aufgrund der vielen verschiedenen Akteure. Dennoch ist es wichtig, die Meinungen aller Mitgliedsstaaten anzuhören und abzubilden. So funktioniert repräsentative Demokratie.

Mit dem Bus sind wir in die belgische Hauptstadt Brüssel gefahren, die auch neben ihrer Rolle als politischer Sitz eine Reise wert ist. Mit viel Geschichte und Wissen hat uns Organisatorin Patricia Fridrich durch die Stadt geführt. 

 

In den folgenden Tagen standen Besuche in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz, in der EU-Kommission, im EU-Parlament sowie beim Europäischen Rat auf der Tagesordnung. Bereichernd fand ich die Gespräche mit den Politikerinnen und Politikern und die Eindrücke in ihr Arbeitsleben.

Das Parlamentarium bot eine Aufbereitung der Geschichte der Europäischen Union und zeigte auf: die EU bringt viele Vorteile; nach dem Weltkrieg war die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl der erste Schritt zur Sicherung des Friedens in Europa, heute profitieren wir unter Anderem zusätzlich von Reisefreiheit und dem Binnenmarkt. Allerdings hätte ich mir auch eine kritischere Auseinandersetzung mit der EU, zum Beispiel mit dem Bürokratieapparat, gewünscht. In meinem Betrieb erlebe ich, dass sich beispielsweise Anforderungen an Gefahrstoffe und Chemikalien ändern und die Umsetzung der sich verschärfenden Rechtsvorschriften kompliziert und aufwendig ist.

 

Nach einer Woche voller Input und gemeinsamer Erlebnisse fällt es nicht leicht nach Hause zu fahren. Unsere Gruppe setzte sich aus vielen unterschiedlichen jungen Menschen zusammen, die aus allen möglichen Bereichen kommen: Abiturienten, FSJler, Auszubildende und auch Studenten im Referendariat. Wir haben uns richtig gut verstanden; man müsste meinen wir kannten uns schon länger. Und so kommt es, dass auf der Reise einige Freundschaften geschlossen wurden. Ich erinnere mich gerne an die einmalige Zeit zurück.

 

An dieser Stelle möchte ich mich bei meiner Ausbilderin Christine Lach und meiner Lehrerin Stefka Genova-Guhl bedanken, die diese Reise für mich möglich gemacht haben. Mein Dank gilt ebenso den Organisatoren der Reise Lisa Crippa (Vertretung der EU-Kommission), Patricia Fridrich und William Hammer (beide ICF Next), die jeden Tag mit uns gestaltet haben und sich Mühe gegeben haben, dass es allen Teilnehmenden gut geht.

 

Ich möchte jede und jeden ermutigen an einer Reise wie dieser teilzunehmen. Scheut euch nicht, falls ihr denkt, dass ihr euch nicht ausreichend mit Politik auskennt: Die Reise dient der Bildung und ist dafür gedacht, Jugendlichen Politik, insbesondere die EU, näherzubringen. Bekundet euer Interesse bei Frau Genova-Guhl und mit ein bisschen Glück seid ihr selbst Teilnehmer einer unvergesslichen und bereichernden Reise! Ich drücke euch die Daumen.

 

Hannes Lang, Auszubildender Chemielaborant (Ch23/1 an der BS 06)