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Europäisches Seminar vom 21. – 25. Januar 2019 in Belgien

25 angehende Produktions- und Landschaftsgärtner aus acht verschiedenen europäischen Ländern (Belgien, Deutschland, Estland, Lettland, Luxemburg, Niederlande, Polen und Frankreich) trafen sich im Südosten der belgischen Region Wallonie in den Ardennen zu einem von Erasmus+ ausgerichtetem Seminar. Erasmus+ ist das Programm für Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union. Gastgeber waren die Schulen l’Institut Provincial d’Enseignement Agronomique de La Reid (Institut für Landwirtschaftliche Bildung der Provinz von La Reid) und das ZAWM in Eupen (Zentrum für Aus- und Weiterbildung des Mittelstands).

In La Reid hatten die die Produktionsgärtner die Möglichkeit, die In vitro-Vermehrung anhand von praktischen Übungen und Besuchen von Gärtnereien kennenzulernen. Die pflanzliche Gewebekultur wird seit mehr als 20 Jahren angewendet, um hochwertiges Pflanzenmaterial vegetativ zu vermehren. Dabei können in kurzen Zeiträumen hohe Stückzahlen gleichbleibender Qualität produziert werden.

Die Landschaftsgärtner, darunter vier Auszubildende der Beruflichen Schule 06 aus Hamburg, belegten an beiden Schulen einen Baumkletterkurs, welcher mit theoretischen und praktischen Übungen im Baum auf die Seilunterstützte Baumklettertechnik (SKT) vorbereitet, die in der Forstwirtschaft und Baumpflege Anwendung findet.

A. Graff


Erfahrungsbericht Belgienreise (P. John)

Einführung in die Seil-Kletter-Technik

Am Montag, Dienstag und Donnerstag der Woche haben wir von verschiedenen Ausbildern eine Einführung in die Seil-Kletter-Technik bekommen. Den ersten Tag hatten wir gemeinsam mit den Schülern, die den gesamten SKT-Schein machen, in Eupen. Zunächst stand ein theoretischer Teil an, in dem wir unsere Ausrüstung und die ersten wichtigen Knoten, sowie die Klettertechnik besprochen haben. Danach ging es bereits an den Baum, wo wir das theoretisch Gelernte in die Praxis umsetzen durften. Nach anfänglichen Schwierigkeiten lief es am Ende des Tages bereits relativ gut und jeder hat ein paar Meter Höhe geschafft.

Ab Dienstag waren wir dann an der Schule in La Gervava. Dort hatten wir zwei andere Ausbilder, mit denen wir noch einmal die wichtigen Knoten durchgegangen und uns ab Dienstagnachmittag vollständig auf den praktischen Teil konzentriert haben. Trotz Sprachhindernissen, da die Ausbilder ausschließlich französisch gesprochen haben, haben wir sehr viel gelernt, durften viel ausprobieren und hatten eine Menge Spaß.

Kultureller Teil:

Am Mittwoch sind wir gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern, die den In-Vitro-Kurs gemacht haben, nach Essen auf die internationale Pflanzenmesse gefahren. Diese war in mehrere Bereiche aufgeteilt, wobei der Großteil der Messe eher für Produktionsgärtner als für Garten- und Landschaftsgärtner ausgelegt war. Trotzdem haben wir einige interessante Messestände gefunden uns informiert und ein wenig gelernt.

Dienstagabend haben wir alle gemeinsam die Therme in der Stadt Spa besucht. Nach einem anstrengenden Klettertag war dies eine sehr erholsame Abwechslung. Vor allem die warme Dusche war ein Highlight, da wir in unserer Jugendherberge leider nur kaltes Wasser hatten. Aus deutscher Sicht besonders war, dass es in Belgien hauptsächlich bekleidete und speziell abgetrennte Saunen gibt. Mich persönlich hat dies zudem überrascht, da es in den Schulen und Jugendherbergen nur gemeinschaftliche Toiletten und Duschen gibt. Trotzdem hatten wir einen sehr entspannenden Abend.

Zum kulturellen Teil der Reise gehörte außerdem eine Bierverkostung am Donnerstagabend. Zu Besuch war ein Mälzer, der uns zunächst sehr viele interessante Fakten über die Herstellung verschiedenster Biersorten erzählt hat. Im Anschluss durften wir dann die von ihm mitgebrachten Biersorten verkosten, wobei er uns hierfür auch ein paar Tipps gegeben hat.

Am letzten Tag unserer Belgienreise haben wir dann mit einem Geschichtslehrer der Schule in La Gervava eine Stadtführung durch Lüttich gemacht. Wir haben sehr viele interessante Fakten über die Stadt erfahren, wobei dieses eher trockene Thema mit sehr vielen Fun Facts zu einem interessanten Tag gestaltet wurde