Wo kommen die Bäume her, die auf der Baustelle gepflanzt werden?
Welche Bedeutung hat die Abkürzung 3xv auf dem Pflanzenetikett?
Was ist mit Verschulen gemeint?
Welche Bäume eignen sich als Straßenbäume?
Diese und weitere Fragen hatte die Klasse G19/1 zu ihrer Exkursion mitgenommen und auf alle eine Antwort bekommen. Der Tag kann somit zu Recht als lehrreich bezeichnet werden.
Am 26.10.2021 besuchte die Klasse G19/1 wieder einen außerschulischen Lernort, die Baumschule Lorenz von Ehren in Hamburg-Marmstorf.
Die Arbeit mit und an Bäumen ist elementarer Bestandteil des Berufes Landschaftsgärtner/in. Alle Auszubildenden im GaLaBau lernen es, Bäume zu pflanzen und zu pflegen. Es ist somit nachvollziehbar, dass die Auszubildenden sich dafür interessieren, wo die vielen Bäume produziert werden und wie deren Weg bis zum Pflanzvorgang auf der Baustelle genau aussieht.
Wie praktisch, dass sich eine der führenden Baumschulen Europas am Stadtrand Hamburgs befindet. Wie schön, dass der Schultag an der frischen Luft bei strahlendem Sonnenschein und bestem Herbstwetter stattfinden konnte.
Thomas Dieckmann, Leiter der Ausbildung bei Lorenz von Ehren, begleitete die Klasse G19/1 durch einen interessanten und lehrreichen Schultag, beantwortete alle Fragen und erzählte spannende Anekdoten aus der Firmengeschichte und dem Alltag in der Baumschule.
Zunächst hielt Herr Dieckmann einen Vortrag über das Unternehmen, in dem bereits seit 1865 Bäume produziert werden. Auf einer Produktionsfläche von rund 570 Hektar werden an Hamburgs Stadtrand Bäume kultiviert und anschließend nach ganz Europa verkauft. Rückblickend äußerten sich viele Schüler/innen beeindruckt von dieser Präsentation, in der Herr Dieckmann viele bekannte Orte Europas zeigte, an denen Bäume aus der Baumschule Lorenz von Ehren stehen.
Die Dimension dieser Baumschule konnten alle Exkursionsteilnehmer bei einer Rundfahrt über das Gelände, vorbei an zahlreichen Feldern voller Baumschulware, live erleben. Bei herrlichem Wetter war diese Exkursion nicht nur lehrreich, sondern voller herbstlicher Impressionen.
Die verschiedenen Gütebestimmungen von Baumschulware, welche später im theoretischen Unterricht erarbeitet werden sollen, zeigte Herr Dieckmann an realen Pflanzen. Die Schüler/innen konnten somit die Unterschiede von 2, 3, 4-mal verpflanzten Bäumen an echten Bäumen (be-)greifen.
Außerordentlich spannend fanden alle Exkursionsteilnehmer/innen das Roden der Baumschulware. Die Klasse durfte der „Verkaufstruppe“ dabei zuschauen, wie Bäume mit dem Wurzelschneider gerodet und verkaufsfertig gemacht werden. Auf dem Betriebsgelände und in der Vertriebshalle erfolgt dann die Kommissionierung - die Pflanzen werden für jeden Kundenauftrag individuell zusammengestellt. Jeder Transporter enthält genau die Bäume und Pflanzen, welche die Kunden - i. d. R. Landschaftsgärtner/innen - bestellt haben.
Im Kontext des aktuellen Unterrichtsthemas Straßenbäume war für alle Exkursionsteilnehmer/innen der Klimabaum-Hain besonders interessant. Zunehmende sommerliche Hitze- und Trockenperioden und Stürme stellen die Stadtbäume - nicht nur in Hamburg - vor neue Herausforderungen. Im Klimabaum-Hain stehen 61 als klimawandeltauglich eingestufte Bäume, die den Empfehlungen der Baumschule, denen der GALK-Liste (Gartenamtsleiterkonferenz) und dem Projekt Stadtgrün 21 entsprechen.
Im Klimabaum-Hain trafen die Landschaftsgärtner/innen der Zukunft auf die Bäume der Zukunft.
P. Graff, Berufsschule für Gärtner/innen an der BS06 in Hamburg